Chronik der

 

Freiwilligen Feuerwehr Issel

 

 

Um den Gefahren von Feuer und Überschwemmungen besser entgegentreten zu können, trafen sich im Jahre 1924, auf Anregung von Bürgermeister Johann Schönhofen, 32 Männer zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Issel. Zum 1. Brandmeister der Wehr wurde Karl-Heinz Waigel ernannt.

 

In den ersten Jahren wurde durch regelmäßige Übungen und Anschaffung von Geräten die Basis für eine schlagkräftige Wehr geschaffen.

 

Im Jahre 1928 übernahm Matthias Valerius die Führung der Wehr.

 

Ab 1931 stand Johann Schönhofen der Wehr vor, ehe Peter Steinmetz 1936 das Amt des Wehrführers übernahm.

 

Während der Kriegszeit gab es zwei Großfeuer in Issel. Im Jahre 1940 brannte die Schreinerei Schönhofen, sowie zwei angrenzende Wohnhäuser und Stallungen bis auf die Grundmauern nieder. Nur durch den gemeinsamen Einsatz der Wehren aus Issel, Schweich und der Berufsfeuerwehr Trier konnte weiterer Schaden verhindert werden.

 

In der Silvesternacht 1942/43 brach in den Stallungen der Holzindustrie Müller ein Feuer aus, dem das gesamte Gebäude, einschließlich der darin abgestellten Gerätschaften zum Opfer fiel.

 

In den letzten Kriegsjahren wurde die Freiwillige Feuerwehr durch eine Pflicht- und HJ-Wehr abgelöst. Gleichzeitig wurde eine weibliche Feuerwehr unter Leitung von Brandmeisterin Katharina Reichert angegliedert.

 

Die Leitung der Gesamtwehr lag vermutlich bis 1951 in den Händen von Rudolf Kellersch.

 

Nach dem Krieg wurde die Chronik der Feuerwehr durch die amerikanische Militärpolizei beschlagnahmt.

 

Erst im Jahre 1950 fand sich die Chronik im Amtsgebäude in Schweich wieder, wobei aber die Eintragungen zurück bis 1937 herausgerissen waren.

 

Detaillierte Aufzeichnungen fanden erst wieder ab dem Jahr 1952 unter Wehrführer Max Grundmann statt.

 

1953 übernahm Peter Göbel die Leitung der Wehr. Die 27 aktiven und 83 inaktiven Mitglieder drängten auf die Anschaffung einer Tragkraftspritze. In diesem Jahr wurde auch die erste Weihnachtsfeier, die von 2 Theaterstücken umrahmt wurde, durchgeführt. Die Einstudierung lag in den Händen des Ehrenwehrführers Rudolf Kellersch.

 

Hans Sabel übernahm 1961 das Amt des Wehrführers.

 

Durch die Anschaffung eines Tragkraftspritzenanhängers wurde der Ausrüstungsstand der Wehr 1962 wesentlich verbessert.

 

Ein Jahr später wählten die Wehrmänner Peter Zeien zu ihrem neuen Wehrführer. Bis 1976 übte er dieses Amt aus, dann übernahm Reinhold Kellersch die Führung der Wehr.

 

Im selben Jahr bekam die Wehr ein Tragkraftspritzenfahrzeug, welches gleich bei mehreren Bränden im Einsatz war.

 

Durch den Umbau des Feuerwehrgerätehauses im Jahr 1983 konnte die Einsatzbereitschaft weiter verbessert werden. Die Torausfahrten des Feuerwehrgerätehauses wurden auf die gegenüberliegende Seite zur Meulenwaldstraße verlegt. So konnte die Dachbeladung des Einsatzfahrzeuges vervollständigt werden, was bisher wegen der zu geringen Durchfahrtshöhe der alten Pausenhallen nicht möglich war.

 

Das bei einem Unfall beschädigte Tragkraftspritzenfahrzeug wurde 1985 durch ein Fahrzeug ersetzt, welches von der Feuerwehr aus Schweich übernommen wurde.

 

Nachdem die ersten 4 Feuerwehrkameraden die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger erfolgreich abgeschlossen haben, wird die Wehr 1986 mit Atemschutzgeräten ausgestattet.

 

Im Jahr 1992 wurde das Gerätehaus durch einen in Eigenleistung umgebauten Schullungsraum erweitert.

 

Im Dezember 1993 wurde die Feuerwehr zu einem ihrer größten Einsätze alarmiert. Bei dem so genannten Jahrhunderthochwasser waren die Isseler Feuerwehrleute bis zu ihrer völligen Erschöpfung über Tage im Einsatz. Als abzusehen war das die eigenen Kräfte nicht ausreichen würden, wurden zusätzliche Kräfte der Feuerwehr Naurath und der Bundeswehr an die vielen Einsatzstellen in Issel beordert. Der Einsatz zog sich mit den nachfolgenden Aufräumarbeiten bis Ende Januar 1994 hin.

 

Bei diesem Einsatz wurde das vorhandene Schlauchboot so stark beschädigt, daß eine weitere Verwendung nicht mehr möglich war. So entschloß man sich, ein neues Rettungsboot aus Mitteln der Kameradschaftskasse zu beschaffen. Gleichzeitig wurden, zur besseren Kommunikation an der Einsatzstelle, noch 3 Handsprechfunkgeräte angeschafft. Unterstützt wurde man dabei durch Spenden aus der Bevölkerung.

 

 

 

Im Jahre 1998 wurde ein Schlauchwagen mit 1000 m „B“-Schlauch von der Feuerwehr aus Schweich übernommen.

 

Im gleichen Jahr übergab Reinhold Kellersch, nach über 22 Jahren als Wehrführers, das Amt an seinen Nachfolger Christof Kellersch. Für seine besonderen Verdienste um die Freiwillige Feuerwehr Issel wurde er zum Ehrenwehrführer ernannt. Darüber hinaus wurde Reinhold Kellersch mit dem „Silbernen Feuerwehrehrenzeichen am Bande für besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen“ des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.

 

 

 

Im Jahr 1999 musste die Wehr erstmals zu einem Verkehrsunfall ausrücken bei dem es ein Todesopfer zu verzeichnen gab. Bei einem Zusammenstoß von einem Pkw mit einem Autotransporter kam für den Fahrer des Pkw jede Hilfe zu spät. Die Beifahrerin konnte schwer verletzt aus dem Pkw gerettet werden.

 

Um bei einem eventuellen Stromausfall zum Jahrtausendwechsel Anlaufstellen für die Bevölkerung zu haben, sollten die Führungskräfte in diesem Zeitraum Bereitschaftsdienst in den Feuerwehrgerätehäusern absolvieren. Spontan entschloss sich ein Großteil der Mannschaft diese Bereitschaft zu unterstützen. So feierte man dann gemeinsam mit den Familien im Feuerwehrgerätehaus und als sich zum Jahreswechsel keine Schwierigkeiten abzeichneten, konnten die Sektkorken richtig knallen.

 

 

 

Ein Jahr später wurde die Wehr zu einem Großbrand in der Maschinenhalle des Sägewerkes in Issel gerufen. Gemeinsam mit den Feuerwehren aus Schweich, Föhren, Fell, Longuich und Kenn konnte eine weitere Ausbreitung des Feuers auf benachbarte Gebäude verhindert werden. Insbesondere die guten Ortskenntnisse der Isseler Feuerwehrleute trugen entscheidend zum Einsatzerfolg bei. Trotzdem entstand ein Sachschaden von ca. 1,5 Millionen Euro.

 

 

 

Erfreulicher verlief das nachfolgende Jahr. Ein Förderverein zur Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Issel wurde gegründet. Noch im gleichen Jahr konnte der Vorsitzende des Vereins eine Motorsäge der Marke „Stihl“ an die Feuerwehr übergeben. Auch eine Fertiggarage zur ordnungsgemäßen Unterbringung des Rettungsbootes wurde beschafft.

 

 

 

Das Fahrgestell des SW 1000 entsprach nach 36 Jahren nicht mehr den gestellten Anforderungen. Da sich der Aufbau aber noch in einem sehr guten Zustand befand, wurde dieser auf ein Fahrgestell jüngeren Baujahres umgesetzt. Zusätzlich wurde der Beladungsumfang um eine Tragkraftspritze erweitert. Alle Arbeiten wurden von den Kameraden der Feuerwehr Issel durchgeführt.

 

 

 

Gerade fertiggestellt konnte das Fahrzeug bei einem Waldbrand in der Gemarkung Naurath/Heidweiler im Jahre 2002 seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Bei zwei Bränden von Einfamilienhäusern im gleichen Jahr, wurde insbesondere den Atemschutzgräteträgern einiges abverlangt.

 

Von der Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland-Pfalz konnte der Förderverein ein gebrauchtes Aluminium-Rettungsboot II erwerben und der Feuerwehr Issel für Einsätze auf der Mosel zur Verfügung stellen.

 

 

 

Das Jahr 2003 begann mit einem Einsatz wegen des Hochwassers der Mosel. Außerdem musste die Wehr wieder zu einem größeren Waldbrand in der Gemarkung Naurath ausrücken.

 

 

 

Das Tragkraftspritzenfahrzeug aus dem Jahre 1975 musste im April 2004 wegen technischer Mängel stillgelegt werden. Als Ersatz übernahm die Feuerwehr ein gebrauchtes Fahrzeug von der Freiwilligen Feuerwehr Naurath.

 

Anfang September kam es zu einem großflächigen Stromausfall in der Region Trier. Über mehrere Stunden hinweg war die Stromversorgung unterbrochen. Die Wehr rückte zur Stromversorgung eines Betriebes aus und errichtete eine Anlaufstelle für die Bevölkerung im Gerätehaus.

 

 

 

Vorwiegend bei Einsätzen auf der Autobahn unterstützt seit Januar 2007 eine Bereitschaftsgruppe der Feuerwehr Issel die Feuerwehr Schweich bei der Wahrnehmung ihrer Aufgabe als Stützpunktfeuerwehr der Verbandsgemeinde Schweich. Hierzu wurden bereits im Vorfeld die gemeinsamen Übungsaktivitäten intensiviert und insbesondere Lehrgänge und Schulungen zum Thema „Technische Hilfe“ besucht.

 

 

 

Besondere Freude bei den Aktiven herrschte im Dezember 2008. Erstmalig in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Issel wurde ein „neues“ Einsatzfahrzeug an die Wehrleute übergeben. Netzeinspeisung, Umfeldbeleuchtung und eine Tragkraftspritze mit Elektrostart erleichtern zukünftig die Arbeit der Feuerwehrleute. Anläßlich der Einweihung des neuen Fahrzeuges übergab der stellvertretende Vorsitzendes des Fördervereins auch noch eine neue Tauchpumpe, sowie einen Gerätesatz Absturzsicherung an die Feuerwehr.

 

 

 

Im Jahre 2011 beschaffte der Förderverein ein neues Mannschaftstransportfahrzeug für die Feuerwehr. Der feuerwehrtechnische Ausbau des Fahrzeuges erfolgte komplett in Eigenleistung. Die Materialkosten, sowie die Kosten für gesamte feuerwehrtechnische Beladung, wurden ebenfalls durch den Förderverein übernommen. Hierzu gehört u.a. ein Verkehrsabsicherungssatz, der insbesondere bei Einsätzen auf der Autobahn Verwendung findet. Der SW 1000 wurde an eine Nachbarfeuerwehr abgegeben.

 

 

 

Mit dem Umzug des Sportvereins in neue Räumlichkeiten steht das gesamte Gebäude in der Meulenwaldstraße nun der Feuerwehr zur Verfügung. Die umfangreichen Umbauarbeiten begannen 2017 mit dem Entfernen aller Zwischenwände und der Erneuerung des Hallenbodens. Um die Durchfahrtshöhe der Fahrzeughalle zu vergrößern, waren umfangreiche Arbeiten in der Dachkonstruktion erforderlich.

 

 

 

Die Corona-Pandemie im Jahr 2020 brachte für viele einschneidende Veränderungen. Auch die Feuerwehrleute waren, auf Grund ihrer Einstufung als „Systemrelevant“, hiervon massiv betroffen. Der Übungsbetrieb kam fast völlig zum Erliegen, Zusammenkünfte in geselliger Runde waren den Feuerwehrleuten nicht mehr erlaubt. Nur noch für Einsätze und für technische Dienste zum Erhalt der Einsatzbereitschaft durfte das Gerätehaus zeitweise betreten werden. Ein besonders freudiges Ereignis für die Feuerwehr Issel gab es in diesem besonderen Jahr dann trotzdem noch. Am 1. Juli konnten der Wehrführer und sein Stellvertreter bei der Firma WISS in Herbolzheim ein neues MLF in Empfang nehmen. Das Fahrzeug mit seiner umfangreichen Beladung stellt eine wesentliche Verbesserung der Einsatzfähigkeit der Feuerwehr Issel dar. Somit war der Abschied von unserem alten TSF gut zu verschmerzen. Im gleich Jahr wurde noch ein gebrauchtes RTB III von der Feuerwehr Klüsserath übernommen und gegen unser vorhandenes RTB II ausgetauscht.

 

 

 

Derzeit besteht die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Issel aus 22 Mitgliedern. Darüber hinaus verfügt die Feuerwehr über eine Altersabteilung mit 3 Mitgliedern, die noch regelmäßig die Arbeit der Feuerwehr unterstützen.